Seebrücken auf Usedom

Nahe der Grenze zum polnischen Teil der deutsch-polnischen Ostseeinsel Usedom bildet eine Reihe von miteinander verbundenen Badeorten ein sehr lebendiges Stück vorpommerscher Ferienkultur. Fünf dieser Orte haben nicht nur ihre Geschichte und ihre aktuelle Funktion als beliebte Inselurlaubsziele gemeinsam, sondern sie sind alle auch Standorte einer für Deutschlands sonnenreichsten Insel typischen bäderarchitektonischen Sonderheit: Den strahlend weißen Usedomer Seebrücken, die an ähnliche Bauten in britischen Seebädern wie Brighton erinnern.

Sowohl in der Dreiheit der als „Kaiserbäder“ berühmten Seeheilbäder Heringsdorf, Bansin und Ahlbeck als auch in den etwa fünf Kilometer nordwestlich gelegenen beiden Ostseebädern Zinnowitz und Koserow kann der Usedom-Besucher auf einer zum größten Teil hölzernen Stegkonstruktion, einer „Seebrücke“, von der Küste bequem und trockenen Fußes mehrere hundert Meter weit in die Ostsee hinaus spazieren. Bilder der Seebrücken sind unter anderem auf der Seite des Usedom-Portals Hotel-Usedom-Ostsee.com zu sehen.

Ahlbeck und Heringsdorf
Das älteste dieser bäderarchitektonischen, „Sehleute“ einladenden Schmuckstücke ist die 1899 gebaute und 1972 beziehungsweise 1993 renovierte Seebrücke von Ahlbeck. Auf der Brücke erwartet die Besucher ein im Jugendstil errichtetes, prächtiges Restaurant. Im Nachbarort Heringsdorf wurde 1995 als Nachfolgebau für die ursprüngliche „Kaiser-Wilhelm-Brücke“ von 1893 (1957 abgebrannt) Festland-Europas längste Seebrücke errichtet (508 m). Zur Brücke gehören u. a. Restaurants, eine Ladenpassage, ein Muschelmuseum und Anlegestellen für Ausflugsschiffe.

Bansin
Die Bäderarchitektur des dritten Kaiserbades, Bansin, wird optisch durch eine 280 m weit in die See führende, schlicht gehaltene Seebrücke ohne Aufbauten ergänzt. Auch von der Bansiner Seebrücke aus legen regelmäßig Schiffe zu Angeltouren oder zu Rügen-Törns ab.

Koserow
Auf der 261 m langen, 1993 erbauten und 1995 nach Beschädigung durch Herbststürme renovierten Seebrücke von Koserow, dient eine originelle Spitzdachkonstruktion der Wasserrettung als Hauptquartier. Die Brücke ruht auf knapp 30 Beton-Stahl-Stützen.

Zinnowitz
In der Tradition der 1942 wie auch die ursprüngliche Koserower Seebrücke durch Eisgang zerstörten alten Seebrücke von Zinnowitz wurde kurz nach der Wende 1993 ein 315 m langer Neubau mit Zwischen- und Endplattform errichtet. Highlight der Zinnowitzer Seebrücke ist ihre spektakuläre Tauchgondel, in der mehr als zwanzig Neugierige gleichzeitig knapp fünf Meter abtauchen und die Usedomer Ostseewelt aus der Fischperspektive kennenlernen können.

Bildquelle: Flickr.com – unukorno, Usedom, CC BY 2.0

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