Die Wartburg bei Eisenach in Thüringen
Die Wartburg in Eisenach
Die Wartburg befindet sich am Rande des Thüringer Waldes über der Stadt Eisenach. Seit 1999 ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Aufgrund ihrer großen Bedeutung für die deutsche Geschichte gilt sie als nationales Denkmal. Denn hier übersetzte Martin Luther das Neue Testament der Bibel ins Deutsche, Johann Wolfgang von Goethe besuchte mehrmals die Burg und schließlich fanden hier das erste und zweite Wartburgfest der deutschen Studentenschaft statt.
Im Jahre 1067 hatte der sagenumwobene Graf Ludwig von Schauenberg den Bau der Wartburg in Auftrag gegeben, deren Name so viel wie Wächterburg bedeutet. Und diesen Dienst hat sie auch vorbildlich erfüllt. Denn trotz mehrfacher Belagerung konnten sie die Angreifer nie einnehmen. Jedoch sind nur wenige Teile der mittelalterlichen Burg erhalten geblieben, so dass sie im 19. Jahrhundert im Stile des Historismus neu erbaut wurde und zusammen mit dem anliegenden Landschaftspark seither im neuen Glanz erstrahlt. Wer also das 400 Meter hohe Felsplateau bezwingen und die Wartburg erobern will, den erwarten nicht nur spannende Legenden und Geschichten, sondern auch eine einzigartige Stilmischung aus Renaissance, Romantik, Gotik und Historismus.
Die in mehreren Abschnitten aufgeteilte Wartburg betreten Besucher über eine Zugbrücke und eine dreitorige Halle. An die Vorburg aus dem 12. Jahrhundert schließen sich rechts das Ritterhaus, die Vogtei und der Magarethengang an, während man links durch den Elisabethgang läuft. Den Mittelteil der Wartburg dominieren die im 19. Jahrhundert neu errichteten Gebäude. Das sind die sogenannte Dirnitz, weiterhin die Torhalle, die Neue Kemenate und der als Bergfried bezeichnete große Hauptturm mit dem Kreuz auf dem Dach. Die daran anschließende Hofburg, welche ebenfalls noch aus dem Mittelalter stammt, wird vor allem vom spätromanischen Palas, dem Ritterbad samt dem Bärenzwinger sowie dem Südturm geprägt.
Der Palas diente als Wohnung des Landgrafen und ist eines der Gebäude, welche noch aus dem 12. Jahrhundert stammen. Besonders sein byzantinische Baustil macht den Palas zum Prunkstück der Wartburg. Zugleich ist es das einzige Fürstenschloss aus jener Zeit, das die vielen Jahrhunderte überdauern konnte und dank liebevoller Restauration bis heute erhalten blieb. Auf Ihrem Rundgang können Sie die Rüstungskammer, das Speisezimmer, das mit Fresken geschmückte Landgrafenzimmer sowie den Sängersaal, in dem die mittelalterlichen Dichter ihre Gesänge vortrugen, bewundern. Weitere Highlights sind natürlich die Lutherstube in der Vogtei und der riesige Rittersaal. Außerdem können Sie einen Blick auf die kunstvoll verzierte Kemenate der Heiligen Elisabeth von Thüringen werfen, die im 12. Jahrhundert auf der Wartburg lebte.
Nachdem Sie alle Kunstschätze der Wartburg bestaunt haben, wartet im Gasthaus eine leckeres Mahl auf Sie. Anschließend lädt der Komandantengarten zum Lustwandeln ein oder Sie erklimmen den Südturm und genießen die herrliche Aussicht über die Landschaft und natürlich Eisenach. Diese Stadt lohnt es sich ebenfalls zu besuchen. Neben der malerischen Altstadt stechen vor allem das Schmale Haus und das Villenviertel ins Augen. Und wer seinen Aufenthalt in Thüringen um einige Tage verlängern will, der kann der Thüringischen Landeshauptstadt Erfurt, der Klassikerstadt Weimar und natürlich dem Thüringer Wald einen Besuch abstatten. Auch die Bauhausstadt Dessau und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich liegen nicht weit von der Wartburg entfernt.