Das Industriedenkmal Völklinger Hütte im Saarland
Die Völklinger Hütte
Ein herausragendes Zeugnis der Industriekultur stellt die Völklinger Hütte im Saarland dar, welche auf eindrückliche Weise das Zusammenspiel von Natur, Technik und Kultur vor Augen führt. Die Ursprünge der Völklinger Hütte reichen bis ins Jahr 1873 zurück, als sie von Julius Buch als Eisenwerk gegründet wurde. Heute nimmt sie etwa 10 Hektar vom 260 Hektar großen Werksgelände der Saarstahl AG ein und stellt ein faszinierendes Denkmal der Industriekultur dar, welches die UNESCO im Jahr 1994 zum Weltkulturerbe der Menschheit erhob und sie damit den Pyramiden in Ägypten gleichstellte.
Von der Geschichte der Völklinger Hütte und ihre Bedeutung für Europa erzählt eine spannende Multimedia-Vorführung in der Sinteranlage. Die Möllerhalle dagegen beherbergt das ScienceCenter Ferrodrom, in dem Ausprobieren und Mitmachen angesagt ist. Denn hier dreht sich alles um die Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft, mit deren Hilfe der Mensch Eisen und Edelstahl herstellt und damit die Grundlage für seine Hochtechnologie schafft.
Weiterhin bieten die Erzhalle, die Gichtbühne und die Kokerei der Völklinger Hütte neue Entdeckungen aus der Welt der Technik und Industrie. Und wer schließlich die gewaltigen Hochöfen und Maschinen über Treppen und Aufzüge erklommen hat, genießt von den dortigen Aussichtspunkten einen herrlichen Blick über die unwirtliche Szenerie. Gerade bei Nacht ein unvergesslichen Erlebnis: Denn dank der Lichtinstallationen erstrahlen die Kolosse aus Eisen und Stahl in vielen bunten Farben.
Wie Mutter Natur die stillgelegten Industrieanlagen zurück erobert und neu belebt, wollen die 12 Gärten des sogenannten Paradieses verdeutlichen, welches sich zwischen der Saar und der Kokerei befindet. Beinahe 25 Jahre lang. setzte kein Mensch einen Fuß auf dieses Gelände, so dass sich die Tier- und Pflanzenwelt ungestört ein neues Zuhause schaffen konnte. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Zentrum für Kunst und Industriekultur verwandelte die Landschaftsarchitektin Catherine Gräfin Bernadotte diesen Naturraum in thematische Landschaftsgärten, welche zum Ausspannen ebenso einladen wie zum Staunen.
Zugleich bildet die atemberaubende Ingenieurskunst eine kontrastreiche Kulisse für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Seien es Rock-Events oder Kammerorchester, Ausstellungen für moderne Kunst, Fotografie oder zu wissenschaftliche Themen – das Europäischen Zentrum für Kunst und Industriekultur erfreut seine Besucher mit vielfältigen neuen Eindrücken.