Das Lustschloss und der Park Sanssouci bei Potsdam
Schloss Sanssouci Potsdam
Die herrliche Parkanlage und das Schloss Sancouci, welches immer wieder gern mit Versailles verglichen wird, nahm die UNESCO im Jahr 1990 in das Kulturerbe der Menschheit auf und begründete ihre Entscheidung unter anderem damit, dass das Ensemble „ein herausragendes Beispiel von Architekturschöpfungen und Landschaftsgestaltungen vor dem geistigen Hintergrund der monarchistischen Staatsidee“ sei. Kein geringerer als Friedrich der Große hatte 1745 den Bauauftrag für das Lustschloss erteilt, für das er selbst mehrere Skizzen zu Papier brachte. Und schon zwei Jahre nach der Grundsteinlegung wurde das Schloss Sanssouci bei Potsdam eingeweiht.
Ohne Sorgen wollte Friedrich der Große seine freien Stunden genießen und schuf sich dafür das Lustschloss Sanssouci, dessen Gestaltung sich ganz nach seinen Bedürfnissen richtete. Das eingeschossige Bauwerk erstrahlt im Stile des Rokoko und viele große Fenstertüren führen direkt in den wunderschönen Garten. Im Inneren bildet der große Marmorsaal mit seiner reich verzierten Kuppel den Mittelpunkt des kleinen Lustschlößchens. Er bot das passende Ambiente für die Feste und berühmten Tafelrunden, die Friedrich der Große immer wieder gern abhielt. Schließlich befanden sich im Westflügel fünf Gästezimmer, während im Ostflügel die Wohnung des Königs mit Arbeits-, Audienz-, Konzert- und Schlafzimmer untergebracht war.
Ebenso herrlich wie das Sommerschloss selbst präsentiert sich der zwei Kilometer lange Park Sanssouci. Die Parkanlage beginnt im Osten mit dem Obeliskportal und endet im Westen mit dem Neuen Palais. Nicht nur atemberaubend schöne Gärten, sondern auch märchenhafte Bauwerke verleihen dem Park Sanssouci eine einmalige Atmosphäre. Das kleine Chinesische Teehaus beispielsweise wirkt mit seinen reichen Verzierungen wie eine exotische Perle inmitten der von Weinbergen umgebenen Parklandschaft. Das neue Palais sah Friedrich der Große selbst als Prahlerei an. Die Außenfassade der Dreiflügelanlage glänzt mit barocken Elementen, während die Innenausstattung ganz im Stile des Rokoko gehalten ist. Noch heute können Besucher die Intarsienmöbel aus dem 18. Jahrhundert, die Gemäldesammlung mit Werken französischer, italienischer und niederländischer Künstler sowie die einzigartigen Marmorfußböden bewundern.
Weitere architektonische Kostbarkeiten im Park Sanssouci stellen die Orangerie, welche dem Stil nach an Bauwerke in Florenz und Rom erinnert, das Schloss Charlottenhof samt seinem englischen Landschaftsgarten sowie die Römischen Bäder dar. Zudem lohnt es sich einen Blick auf und in die Neue Kammer, in die Friedrichskirche, in die Bildergalerie und in die zahlreichen kleinen Tempel zu werfen.
Um all die Schönheiten von Sanssouci in aller Ruhe entdecken und genießen zu können, sollten Sie einen ganzen Tag einplanen. Für die übrigen Urlaubstage empfiehlt sich ein Besuch des Filmparks Babelsberg und natürlich der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam mit ihrer malerischen Innenstadt, dem Holländischen Viertel, der Villenkolonie Neubabelsberg und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Naturfreunde können sich derweil im von Wäldern und Seen geprägte Havelland umschauen, den wunderschönen Spreewald kennen lernen oder die Uckermark erkunden. Auch die Weltstadt Berlin liegt nicht weit entfernt von Schloss Sanssouci.