Die Essener Zeche Zollverein als Zeugnis der Industriekultur
Zeche Zollverein Essen
Mitten in Essen entdecken Neugierige ein wahres Meisterwerk der Industriekultur und zugleich das Wahrzeichen das Ruhrgebiets. Entdecken Sie mit dem Industriedenkmal Zeche Zollverein eine der weltweit modernsten Steinkohleförderanlagen und ein einzigartiges UNESCO-Weltkulturerbe, welches den Höhepunkt der Route der Industriekultur im Rhein-Main-Gebiet bildet.
Die imposante Architektur der Anlage steht ganz im Zeichen der Neuen Sachlichkeit und wurde maßgeblich von den beiden jungen Architekten Schupp und Kremmer geprägt. Kein Wunder also, dass sie nicht nur als eine der modernsten, sondern auch eine der „schönsten Zechen der Welt“ galt. Rote Backsteingebäude mit Stahlfachwerk wirken sachlich und ästhetisch zugleich. Auf dem Gelände wurden sie parallel in zwei Linien errichtet, die sich rechtwinklig kreuzen und zum einen eine Produktionsachse und zum anderen eine Versorgungsachse bilden.
Bis heute sind neben den vier Schachtanlagen unter anderem auch die Gruben unter Tage, die Kokerei und die Arbeitersiedlungen erhalten geblieben und vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Industriekultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt des Interesses steht aber nach wie vor die zentrale Schachtanlage XII mit dem 55 Meter hohen Doppelbock, einem Fördergerüst, das als Wahrzeichen der Zeche Zollverein gilt.
Der Industrielle Franz Haniel gründete die Zeche Zollverein im Jahr 1847 und benannte sie nach der Freihandelszone Deutscher Zollverein. Und tatsächlich ließ der Aufschwung nicht lange auf sich warten. Dank zunehmender Rationalisierung förderte man bereits im Jahr 1932 12.000 Tonnen Kohle pro Tag. Wenige Jahrzehnte zuvor mussten die Kumpels für die gleiche Menge noch ein ganzes Jahr malochen. Aber auch das Kohle- und Stahlzeitalter neigte sich irgendwann dem Ende und die Zeche Zollverein musste nach 135 Jahren schließen. Mit umfangreichen Sanierungsarbeiten begann der Wandel zur Industriekultur und die Zeche Zollverein entwickelte sich zu einem Zentrum für Kultur und Design.
So hauchen heute Ausstellungen, Installationen, Künstlerateliers und Workshops den denkmalgeschützten Gebäuden neues Leben ein. Weiterhin nehmen zahlreiche Besucher an den kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte und Experten-Vorträge teil oder aber sie zieht es in das Ruhr Museum, welches sich der Natur- und Kulturgeschichte des gesamten Ruhrgebiets widmet, oder in das red dot design museum mit der größten Ausstellung für zeitgenössisches Design. Schließlich bildet die Zeche Zollverein heute auch den reizvollen Rahmen für renommierte Kulturprojekte wie ExtraSchicht – Die Nacht der Industriekultur oder der internationalen Messe für Weltmusik WOMEX.
Dank der angebotenen Themenführungen können Neugierige die Anlagen der Zeche Zollverein ganz individuell entdecken. Folgen sie dem Denkmalpfad Zollverein und erfahren Sie so mehr über den Weg der Kohle und über die technischen Anlagen, lauschen sie den Püttgeschichten ehemaliger Bergleute oder lernen Sie die Architektur, Kultur und Kunst der Zeche Zollverein näher kennen. Auch für Familien mit Kindern gibt es spannende Führungen.