Neue Welterbe-Stätten in Deutschland

Mit drei neuen Welterbe-Titeln reiht sich Deutschland erneut in die UNESCO Liste bedeutender Kultur- und Naturstätten weltweit ein. Fünf deutsche Buchenwaldgebiete, die Prähistorischen Pfahlbauten in Baden-Württemberg und Bayern sowie das Fagus-Werk in Alfeld haben die Kriterien der UNESCO erfüllen. Ihnen wurde in dieser Woche in Paris der Welterbe-Titel, der als wichtiger Tourismusfaktor gewertet wird, zugesprochen. Bereits im Jahr 1972 verabschiedete die UNESCO eine Konvention, die bedeutende Kulturstätten und Naturschätze schützen sollte. Bis zum heutigen Zeitpunkt befinden sich insgesamt 35 Welterbe-Stätten auf deutschem Boden. Im Jahr 2010 wurde die Aufnahme fünf ausgewählter alter Buchenwälder beantragt, der in diesem Monat von der UNESCO zugestimmt wurde. Auch die Entscheidung über die Aufnahme der deutschen Pfahlbau-Fundstellen in die UNESCO-Welterbeliste zeugt von der eindrucksvollen Natur- und Kulturlandschaft Deutschlands. Große Freude herrscht auch beim Fagus-Werk, einer traditionsreichen Schuhleistenfabrik im niedersächsischen Alfeld.

Welterbe-Stätte Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland

Bereits im Jahr 2007 hat die UNESCO den Buchenurwäldern der Karpaten, darunter Waldgebiete in der Slowakei und der Ukraine, den Welterbe-Titel zuerkannt. In diesem Sommer wurde die Welterbe-Stätte um fünf weitere Buchenwaldgebiete erweitert. Ausgezeichnet wurden der Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen, der Serrahner Buchenwald im Müritz-Nationalpark, der Grumsiner Forst in Brandenburg, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen sowie der Nationalpark Hainich in Thüringen. Olaf Tschimpke, Präsident des NABU, freute sich besonders über die Anerkennung der deutschen Buchenwälder seitens der UNESCO. Die Gebiete seien damit gleichgestellt mit imposanten Kulissen wie dem Yellowstone Nationalpark in den USA und bedeuteten für die Naturschätze Deutschlands auch einen wichtigen Image-Gewinn. Die deutschen Buchenwälder sind die dritte Weltnaturerbe-Stätte der UNESCO in Deutschland. Zuvor wurden bereits die Grube Messel (1995) und das Wattenmeer (2009) in die Liste aufgenommen.

Welterbe-Titel für süddeutsche Ziele: Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen

Mit dem neu anerkannten und grenzüberschreitenden Weltkulturerbe ‚Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen‘ hat Deutschland eine weitere Auszeichnung der UNESCO erhalten. Unter diesem Titel wurden insgesamt 11 Pfahlbaufundstellen, darunter 18 in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg aufgenommen. Neun der insgesamt 18 Fundstellen befinden sich am Bodensee, einer der bekanntesten Ferienregionen im Süden Deutschlands. Anhand der Pfahlbaustationen in den einzelnen Alpenländern können Rückschlüsse über die Lebensweise in vergangenen Jahrhunderten gewonnen werden. Die archäologischen Pfunde reichen dabei unter anderem bis in die vorchristliche Zeit zurück.

Weltkulturerbe in Niedersachsen: Fagus-Werk in Alfeld

Das Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld gehört ebenfalls zu den jüngsten Welterbe-Stätten der UNESCO. Der Bau der Schuhleistenfabrik, ein Werk des Architekten Walter Gropius, gehört zu den Schlüsselbauten des 20. Jahrhunderts, die der modernen Architektur den Weg ebneten. Die Fabrik wurde zwischen 1911 und 1925 nach Plänen von Walter Gropius errichtet, der vom Industriellen Carl Benscheidt mit dem Bau beauftragt wurde. In den traditionsreichen Gropius-Bau, einem Meisterwerk im Baustil ‚Neuer Sachlichkeit‘ werden bis zum heutigen Zeitpunkt Schuhleisten gefertigt. Zum 100-jährigen Jubiläum des Werks freut man sich besonders über den Welterbe-Titel.

Weiterführende Informationen zu den deutschen Welterbe-Stätten:
http://www.unesco.de/welterbe-deutschland.html

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