Osten Deutschlands verbucht Touristen-Plus
Gemäß einer aktuellen Studie schneidet der Osten Deutschlands in Bezug auf das internationale Tourismus-Interesse positiv ab. Anhand der von dwif Consulting übernommenen Analyse, in Auftrag gegeben von Dr. Bergner (Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer) wird deutlich, dass entsprechende Tourismusförderung auf dem Gebiet der „Erschließung des internationalen Flugtourismus für die neuen Bundesländer“ lohnenswert ist. Die Studie nimmt dabei beispielsweise gezielt das Potenzial und die Entwicklung des Incoming-Tourismus in Bezug auf spezifische Reiseländer unter die Lupe und formuliert darauf aufbauend auch konkrete Handlungsempfehlungen, um die Infrastruktur, touristische Angebote und Service insgesamt zu optimieren. Hierzu wurden im Vorfeld umfangreiche Datenbasen erhoben und Expertenbefragungen mit Tourismusverantwortlichen und mit der Reisebranche eng in Verbindung stehenden Unternehmen (z.B. Flughäfen, Hotels, Autovermietungen) in ostdeutschen Regionen durchgeführt.
Tourismus-Boom in ostdeutschen Ferienregionen
Nach aktueller Studieneinschätzung wird die Anzahl an Fernreisenden in den neuen Bundesländern weiter zunehmen und soll sich bis zum Jahr 2020 auf 36 Prozent erhöhen. Dies entspräche mehr als 600.000 Übernachtungen, die zusätzlich die Tourismuswirtschaft in den neuen Bundesländern ankurbeln.
Interessant ist auch der Blick auf die konkreten Reisemärkte, denn neben Niederländern, Schweizern und Briten – die bereits seit geraumer Zeit als regelmäßige Feriengäste in Ostdeutschland gelten – reisen vermehrt auch Urlauber aus Australien, China oder Russland in die neuen Bundesländer. Dies steht auch im Zusammenhang mit dem großen Interesse an Kultur- und Städtereisen der Touristen aus den zuvor genannten Ländern.
So reihen sich neben dem Tourismus-Magneten Berlin mit über 40 Prozent ausländischen Reisegästen auch Städte wie Dresden und Leipzig in die Riege der beliebten Deutschland-Reiseziele ein. Ebenso seien die Ostseeküste im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und auch Städte und Gemeinden im Thüringer Wald gefragt. (Quelle: DWIF)
Tourismusförderung im Fokus
Diesem anhaltenden Tourismus-Boom, so die Studienverantwortlichen, muss vor Ort entsprechend Rechnung getragen werden. Insbesondere wo es derzeit noch an einer Finanzierung für spezifisches Auslandsmarketing oder einem Internetauftritt in einer anderen Sprache als Deutsch fehlt, sind Verbesserungen notwendig.
So berät man im Berliner Senat beispielsweise aktuell über die Einführung einer City-Tax. Mit dieser Abgabe von Berlin-Besuchern erhofft man sich Millionen-Umsätze, die wiederum entsprechenden Projekten zur Förderung des Tourismus zugute kommen sollen.
Bildquelle: Flickr.com – Andreas Lehner, Dresden, CC BY 2.0